Fetale Echokardiographie
Fetale Echokardiographie
Zu den häufigsten Fehlbildungen gehören angeborene Herzfehler. Sie treten bei 8 von 1000 Neugeborenen auf. Herzfehler sind für sich schon größtenteils gravierend, sie können aber auch auf andere ernsthafte Erkrankungen des Feten hinweisen. Deshalb erfordern sie meist eine spezialisierte Betreuung des Neugeborenen durch Kinderkardiologen unmittelbar nach der Geburt.
Die Fetale Echokardiographie ist eine Ultraschalluntersuchung, bei der das Aussehen, die Durchblutung und die Frequenz des Herzens und der herznahen Blutgefäße untersucht werden. Sie kann mit hoch auflösenden Geräten bereits ab der 13. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden. Als günstigster Untersuchungszeitraum hat sich allerdings die 20. bis 22. Schwangerschaftswoche herausgestellt.
Bei mehr als 20% der Herzfehler bestehen auch chromosomale Auffälligkeiten. Deshalb kann es sinnvoll sein, bei ungewöhnlichen Befunden eine genetische Untersuchung in Form eines invasiven Eingriffs anzuschließen. Bereits vor der Geburt können Gespräche mit Kinderkardiologen und Herzchirurgen aufgenommen werden, um die optimale Betreuung nach der Geburt zu gewährleisten.
Die fetale Echokardiographie ist eine anspruchsvolle Untersuchung und erfordert eine spezielle Geräteausstattung und Ausbildung. Da vier Fünftel aller Herzfehler bei Kindern ohne besondere Risiken entdeckt werden, ist diese Untersuchung eigentlich immer empfehlenswert, in den folgenden Fällen ist sie allerdings dringend angeraten:
- Diabetes oder anderen Stoffwechselerkrankungen
- Einnahme bestimmter Medikamente in der Frühschwangerschaft
- angeborenen Herzfehlern in der Familie
- monochorialen Zwillingsschwangerschaften
- Verdacht auf einen Herzfehler oder eine Herzrhythmusstörung des Feten
- Nachweis anderer Fehlbildungen des Feten oder einer erhöhten Nackentransparenz in der 11.-14. SSW
- anderweitige Risikosituation